Der Begriff Schaft (althochdeutsch scaft für einen entrindeten Zweig) bezeichnet in erster Linie den Griff oder Stiel eines Werkzeugs oder einer Waffe, der ursprünglich ausschließlich aus Holz bestand und mechanisch wie eine Verlängerung des menschlichen Unterarms wirkt. Dies ist typischerweise bei Schlagwerkzeugen, die entwicklungsgeschichtlich schon sehr früh entstanden, wie Hammer, Beil, Sichel oder sonstigen Hauen der Fall.
Lange Holzgriffe, bei denen diese direkte mechanische Wirkung nicht besteht, wie bei Besen, Schaufeln, Spaten, Rechen oder Harken, werden als Stiel (regional aus althochdeutscher Ableitung auch Halm, Helm oder Holm) bezeichnet. Moderne Schäfte oder Stiele können auch aus Kunststoffen, Metallen oder Kombinationen verschiedener Materialien bestehen.
Die Art und Weise der Verbindung zwischen dem eigentlichen Werkzeug und dem Schaft oder Stiel wird jedoch grundsätzlich Schäftung genannt. Wärend bei der Schäftung von Werkzeugen in früheren Zeiten praktische Erwägungen und ergonomische Aspekte in bezug auf des einfache Leben und begrenzte technische Möglichkeiten im Vordergrund standen, werden heute Schäftungen bevorzugt, die eher den Bedingungen industrieller Produktionsverfahren Rechnung tragen. Eintypisches Beispiel hierfür ist die Schäftung von Beilen und Äxten.
Der Begriff Schaft wurde im Verlauf der Industriallisierung auch für Bezeichnungen von Machinenwerkzeugen übernommen. So wird beispielsweise der zylindrische Teil eines Bohrers, der zum Einspannen in ein Bohrfutter vorgesehen ist, als Schaft bezeichnet.