Mit dem Begriff Rechen wird eine Gruppe traditioneller Handwerkzeuge bezeichnet, die aus einem querliegenden Holm bestehen, an dem in gleichmäßigen Abständen nach unten gerichtete fingerartige Fortsätze, die sogenannten Zinken angebracht sind, und der an einem langen Stiel befestigt ist.
Die in der Frühzeit entstandene Urform des Rechens wurde aus Holz gefertigt. Seine Form und Funktion leitete sich aus der menschlichen Hand mit gespreizten Fingern ab und stellte eine künstliche und vergrößerte Form derselben dar. Dieser Heurechen wurde zum Wenden, Zusammenraufen und Transportieren des geernteten Heus verwendet. Aus dem Heurechen entwickelte sich die heute noch gebräuchliche Heugabel, die die gleiche Funktion erfüllt, und diverse weitere Arten und Formen des Rechens, die zur Bearbeitung von Böden dienen. Leichte Erdrechen werden auch heute noch in traditioneller Weise aus Holz gefertigt und finden teilweise auch aus anderen Kulturen wieder den Weg zu uns, wie der zur Anlage und Pflege Japanischer Gärten verwendete Kleinrechen. Bei modernen, schweren Erdrechen wird der Holm mit Zinken aus Metall gefertigt. Solche Rechen werden zum Auflockern, Durchlüften und Einebnen aller Arten von offenen Böden verwendet und werden in einigen Regionen auch als Harke bezeichnet.
Aus großen Ausführungen des metallenen Erdrechens als Handwerkzeug, die zur Auflockerung der Bodenoberfläche auf Feldern und Äckern genutzt wurden, entwickelte sich als Ackerbaugerät die Egge.