Unter einer Handbohrmaschine wird eine mobile, handgeführte Bohrmaschine verstanden, und zwar unabhängig davon, ob sie durch manuellen Handbetrieb, oder durch Motorkraft angetrieben wird.
Die durch menschliche Muskelkraft betriebene Bohrmaschine dürfte das älteste mechanische Werkzeug überhaupt sein. Aus archäologischen Funde ist bekannt, daß Bohrmaschinen, die aus einer Holzspindel mit Feuersteinspitze bestand, welche über eine Bogensehne in Drehbewegung versetzt, und mit einem Holzstück als Gegenlager geführt wurde, bereits vor zehntausenden von Jahren benutzt wurden. Um die Zeitenwende entwickelten Handwerker aus diesem Prinzip die sogenannte Rennspindel, die als gebräuchliche Bohrmaschine bis ins 19. Jh. genutzt wurde. Die Bohrleier und der Drillbohrer entstanden in dieser Zeit als deren unmittelbare Nachfolger.
Heute noch bekannte Exemplare handbetriebener Bohrmaschinen sind der Drillbohrer, die Bohrleier oder Bohrwinde, der Kurbelbohrer und die Brustleier.
Die elektrische Handbohrmaschine existiert seit 1895 und ist damit das älteste hangeführte Elektrowerkzeug. Die Weiterentwicklung führte bis zum heutigen Tag zu verschiedensten Arten elektrischer Bohrmaschinen, die im Laufe der Zeit den unterschiedlichen Anforderungen gerade im Handwerk angepasst wurden. Grundsätzlich können folgende Gruppen unterschieden werden:
Die ursprünglich für Hobby-Anwendungen, wie den Modellbau entwickelten Kleinbohrmaschinen sind gleichermaßen Fräsmaschinen. Sie werden oft mit Kleinspannungen betrieben und verfügen bauartbedingt über sehr hohe Drehzahlen bei geringem Drehmoment. Die modernen Weiterentwicklungen der Kleinbohrmaschinen verschiedener Hersteller finden wegen ihrer Handlichkeit auch Akzeptanz in Heimwerkernereich und Handwerk.
Die Gruppe der reinen Bohrmaschinen, die gerne auch als mobile Rührmaschinen genutzt werden, führen ausschließlich Drehbewegungen aus und sind mit kraftvollen Motoren mit hohem Drehmoment und niedrigen Drehzahlen ausgestattet.
Um komfortabel harte, mineralische Materialien wie Stein und Beton bohren zu können, reicht eine reine Drehbewegung eines Steinbohrers nicht aus. Deshalb wurden Bohrmaschinen seit 1957 mit einem Schlagwerk ausgestattet. Zwei Zahnscheiben, deren Zähne bei der Drehbewegung der Bohrspindel übereinander rutschen, erzeugen sehr viele kurze Schläge mit geringer Energie. Das Schlagwerk ist mechanisch abschaltbar und wird oft mit einem 2-Gang-Getriebe kombiniert. Dadurch wird die moderne Schlagbohrmaschine zur Allround-Bohrmaschine.
Für gewerbliche Anwendung, gerade im Baubereich, reichte die Leistungsfähigkeit normaler Schlagbohrmaschinen auf Dauer nicht aus. Deshalb wurde die handliche Bauform der Schlagbohrmaschinen mit dem aus schweren Bohrhämmern bekannten, pneumatischen Hammerschlagwerk kombiniert. Das pneumatische Schlagwerk erzeugt im Vergleich mit einem Rutsch-Schlagwerk erheblich kräftigere Schläge mit geringerer Schlagfrequenz.
Schwere Bohrhämmer mit kraftvollem, pneumatischen Hammerschlagwerk werden bereits seit 1932 hergestellt. Das sogenannte Drallschlagwerk eines Bohrhammers erzeugt kräftige Schläge mit geringerer Frequenz, wobei die Schlagenergie so hoch ist, daß der Bohrhammer auch für reine Stemmarbeiten mit eingesetztem Meißel genutzt werden kann. Bohrhämmer werden in unterschiedlichen Bauformen und Größen hergestellt, die jeder Anforderung an Leistung und Standzeit im gewerblichen Bereich gerecht werden.
Durch Preßluft angetriebene Handbohrmaschinen und Bohrhämmer wurden bereits im 19. Jh. für den Tunnelbau und den Bergbau entwickelt. Im Gegensatz zu durch Elektromotoren angetriebene Bohrmaschinen ließen sich Pneumatische Handbohrmaschinen leichter kapseln und explosionsgeschützt ausführen.