Mit dem Begriff Bohrlehre werden Bohrhilfsmittel unterschiedlicher Bauweise und Form bezeichnet, mit deren Hilfe Bohrungen an Werkstücken exakt positioniert werden können. Dabei kann es sich um Einzelbohrungen handeln, die an verschiedenen Bauteilen eines Werkstücks spiegel- oder seitengleich anzubringen sind, wie bei Scharnierloch-Bohrlehren, oder um Serienbohrungen in exakt gleichem Abstand, beispielsweise zur Verbindung von Bauteilen durch Holzdübel mit Hilfe einer Dübelleiste oder Dübellehre. Bei variablen Bohrlehren können Abstände und Bohrtiefen für verschiedene Bohrungen durch justierbare Bohrhülsen exakt eingestellt und fixiert werden.
Bohrlehren werden in vielfältiger Art und Weise als Fertigprodukte angeboten, die überwiegend auf dem Prinzip beruhen, den Bohrer an der richtigen Position durch eine Bohrhülse aus Stahl zu führen. Bei dieser Methode nutzen sich sowohl Bohrer, als auch Führungshülse bei jeder Anwendung gegenseitig ab, wobei die Bohrer stumpf und die Hülsen unpräzise werden. Deshalb sind solche Bohrlehren eher für den gelegentlichen, nicht aber für Dauereinsatz konzipiert.
Bohrlehren mit kontaktloser Führung des Bohrers hingegen, unterliegen keinerlei Abnutzung und bleiben auch bei intensivem Gebrauch gleichermaßen präzise. Unsere ausführliche Bauanleitung für eine Bohrlehre für die Oberfräse zeigt detailliert, wie man eine solche kon-taktlose Bohrlehre zur Herstellung von Lochreihen für Holzdübel-Verbindungen und insbesondere für den Möbelbau im System 32 mit einfachen Mitteln und geringen Kosten selbst herstellen kann.