Bohrer sind Fertigungswerkzeuge, die zur Herstellung von Bohrungen verwendet werden. Die gebräuchlichste Bauform eines Bohrers ist die des Wendelbohrers, der aus drei Segmenten besteht. Das erste Segment des Bohrers bildet die Bohrerspitze. Der mit Wendelnuten zum Abtransport des Bohrguts versehene Bereich des Bohrers stellt das mittlere Segment dar. Das letzte Segment besteht in der Aufnahme für die Bohrmaschine oder das Bohrgerät. Bei Standardbohrern besteht die Aufnahme in einem zylindrischen Schaft, der zur kraftschlüssigen Verbindung des Bohrers mit einem Spannzangen-Bohrfutter dient. Alternativen dazu sind standardisierte Aufnahmen für Bohrfuttersysteme wie SDS bei Bohrhämmern oder Morsekegel (MK) zum einspannen von Bohrern in Werkzeugaufnahmen bei Werkzeugmaschine.
Grundsätzlich werden Bohrer in Bezug auf ihre Eignung als spanende (schneidende) und zertrümmernde Bohrwerkzeuge unterschieden.
Beim spanenden Bohrer werden nur durch die Drehbewegung des Bohrers mittels scharfer Schneiden Späne vom Material abgehoben. Solche Bohrer werden zum bohren von Metallen, Kunsstoffen, Hölzern und Verbundwerkstoffen aus den vorgenannten Materialien verwandt. Ein typischer Vertreter dieser Bohrerart ist der HSS-Spiralbohrer.
Zertrümmernde Bohrer verfügen über eine meißelartige Spitze aus extrem harten Material, die durch die Drehbewegung des Bohrers und zusätzliche Schlagwirkung des Bohrgerätes oder der Bohrmaschine das zu bohrende Material zu Bohrmehl zertrümmern, damit dieses durch die Wendelnuten des Bohrerschaftes aus dem Bohrloch heraus transportiert werden kann. Solche Bohrer werden für Bohrungen in minaralisches Material, also Stein, Keramik oder Beton verwendet, und umgangssprachlich als Steinbohrer bezeichnet.
Großbohrer für geologische Bohrungen in Erdreich oder Gestein sind, je nachdem worin das Ziel der Bohrung besteht, mit den oben beschriebenen Bohrertypen vergleichbar. Reine Erdreichbohrer, wie sie beispielsweise für das bohren von Brunnen in geringen Tiefen benutzt werden, sind Spiralbohrer mit Schneidspitze. Muß durch Gesteinsschichten gebohrt werden, so wird die Spitze gegen eine mit Industriediamanten besetzte Mal-Schlagspitze, den Bohrkopf ausgetauscht. Alternativ dazu werden Hohlbohrer mit diamantbesetzten Bohrkronen verwendet, die nur einen dünnen Ringspalt aus dem Gestein schneiden, wodurch der Bohrkern über die gesamte Tiefe der Bohrung erhalten bleibt und Forschungszwecken oder geologischen Untersuchungen dienen kann. Das zermalene Bohrgut wird bei solchen Bohrern durch Wasserspülung oder Druckluft aus dem Bohrloch abtransportiert.