Als alkalisch wird ein Stoff bezeichnet, dessen pH-Wert höher als 7 ist.
Viele Materialien und Substanzen, die in der Bauindustrie und der Bauchemie regelmäßige Anwendung finden, enthalten Alkalien. Besonders Calciumoxid (gebrannter Kalk) ist in vielen Baumaterialien wie beispielsweise Mörtel, Kalksandsteinen oder Zementklinkern enthalten, aus dem durch Suspension in Wasser auch Calciumhydroxid (gelöschter Kalk) entsteht. In Verbindung mit dem beim Bauen regelmäßig gebrauchten Wasser entstehen zudem Alkalische Lösungen (Laugen).
Alkalische Untergründe, wie beispielsweise frisch gemauerte Wände, können die in Farben enthaltenen Bindemittel angreifen oder zerstören. Die Integrietät der Farbe wird angegriffen, sie lösen sich in ihre Bestandteile auf oder verseifen. Die gilt insbesondere für Ölfarben, Alkydharzfarben, Kunstharzbasierende Farbe oder Vinylacrylat-Farbe.
Da frisches Mauerwerk austrocknet, reduziert sich der Anteil Alkalischer Lösungen mit zunehmendem Trocknungsgrad der Wand erheblich. Außerdem reagieren Alkalien wie der Kalk mit dem Kohlendioxid der Umgebungsluft und wird zu nichtalkalischem Calciumsulfat (Gips), wodurch die Alkalität der Wand permanent weiter abnimmt. Eine wirklich ausgetrocknete Wand eines Neubaus kann also auch mit den oben genannten Farben gestrichen werden. Wer diese Zeit nicht hat, oder auf Nummer sicher gehen will, der kann auf Farben zurückgreifen, deren Alkalibeständigkeit explizit in den Herstellerangaben ausgewiesen ist.