Mit dem Sammelbegriff Glasbohrer werden verschiedene Bohrer unterschiedlicher Bauweise und Beschaffenheit zusammengefaßt, die in ihrer Konstruktion speziell für Bohrungen in Glas, in glasierten Keramiken und teilweise auch in Naturstein geeignet sind.
Die Eignung der verschiedenen Glasbohrer ist abhängig von der Ritzhärte des zu bohrenden Materials. Diese wird nach der Mohs?schen Härteskala in Härten von eins bis zehn definiert. Die Hersteller von Glasbohrern geben an, für welche Ritzhärte der jeweilige Bohrer geeignet ist. Glas kann nicht, wie andere Materialien, durch Schneiden zerspant oder durch Schlagwirkung zertrümmert werden. Glas kann nur durch deutlich härteres Werkzeug zermahlen werden. Daraus ergeben sich die beiden grundsätzlich unterschiedlichen Konstruktionen von Glasbohrern.
Glasbohrer mit lanzenförmiger Schneide aus Hartmetall sind für glasierte Keramiken wie Fliesen und ungehärtetes Glas geringerer Stärke geeignet. Gehärtetes Glas, wie es beispielsweise für Regalböden in Schränken oder für Möbeltüren verwendet wird, wird man vergeblich versuchen mit solchen Bohrern zu durchdringen. Hierzu sind Diamantbesetzte Bohrkronen erforderlich. Diamanten haben die Ritzhärte 10 und sind in der Lage Materialien bis zur Ritzhärte 8 gut und bis zur Härte 9 bedingt bohren zu können. Mit diesen speziellen Bohrkronen lassen sich auch hochwertige Natursteine wie Granit oder Marmor ideal bohren.