Als Forstnerbohrer werden wendellose Holzbohrer mit großem Durchmesser bezeichnet, bei denen der Schaft in einen flachen, zylindrischen Fräskörper übergeht, an dessen Kopf eine Zentrierspitze und zwei oder mehrere symetrisch verteilte Schneiden eingeschliffen sind. Der kreisrunde Rand des Fräskörpers ist als Umfangschneide ausgeführt, die zusätzlich gezahnt sein kann. Durch die Zentrierspitze und die Umfangschneide sauber geführt, zerspanen die Schneiden das Holz zu Bohrmehl, welches durch die Drehbewegung des Fräskörpers von den Schneiden abtransportiert wird. Die Bezeichnung Forstnerbohrer leitet sich vom Namen seines Erfinders, des amerikanischen Büchsenmachers und Erfinders Benjamin Forstner ab, der diesen Bohrer am 22.09.1874 patentieren ließ.
Forstnerbohrer dienen der Herstellung von Sackbohrungen mit geringer Tiefe und planem Boden, wie sie für die Montage von Topfscharnieren benötigt werden, und erzeugen absolut saubere und maßhaltige Bohrlöcher. Sie sind, je nach Ausführung, geeignet für Hölzer aller Art, Spanplatten, MDF und sonstige Holzverbundwerkstoffe. Forstnerbohrer bedürfen einer relativ geringen Drehzahl, aber eines hohen Drehmoments, weshalb sie, im Gegensatz zu Kunstbohrern, auch mit manuellen Handbohrmaschinen genutzt werden können und sind mit Durchmessern von 8 mm bis 100 mm bzw. von 5/8 Zoll/Inch bis 2,5 Zoll/Inch handelsüblich. Neben der Variation als Kunstbohrer für stationäre, maschinelle Bearbeitung entwickelte sich auch der Zylinderkopfbohrer aus dem Forstnerbohrer.