Als Feinsäge wird ein traditionelles Handwerkzeug der holzverarbeitenden Handwerke aus der Gruppe der Holzsägen bezeichnet, welches für gerade, präzise Schnitte geeignet ist.
Ähnlich wie der Fuchsschwanz ist die Feinsäge als Allround-Holzsäge im gewerblichen Bereich wie im Haushalt gleichermaßen beliebt, und wird traditionell für alle Arten von präzisen geraden Holzzuschnitten an kleineren Werkstücken, vorzugsweise an Leisten verwendet.
In der klassischen europäischen Form besteht die Feinsäge aus einem rechteckigen Blatt mit mittlerer bis feiner, geschränter Zahnung und einer gefalteten Metallschiene als Rückernversteifung. Am hinteren Ende des Sägeblatts ist in geradem oder versetzten Verlauf ein Metallbügel mit Handgriff montiert. Der Versatz des beidseitig montierbaren Griffs dient dem wandbündigen Bearbeiten bereits montierter Werkstücke wie beispielsweise Fußleisten. Die Feinsäge arbeitet auf Zug und Stoß, sie sägt also bei der Vor- und Rückwärtsbewegung.
Immer beliebter werden im europäischen Markt auch klassische Japanische Feinsägen, und das nicht zu unrecht. In den nur auf Zug arbeitenden Sägen stecken Erfahrungen von Schmiede- und Fegemeistern aus vielen Jahrhunderten und durch die besondere Zahngeometrie können feinste Sägeblätter hergestellt werden, die den traditionellen europäischen weit überlegen sind. Die japanische Dozuki mit verstärktem Rücken und die Kataba ohne Verstärkung sind in Grundkonstruktion und Anwendungsbereich mit der europäischen Feinsäge vergleichbar.
Gelegentlich wird der Begriff Feinsäge auch als Handelsbezeichnung für die elektrische Dekupiersäge verwendet, was nicht falsch, aber doch unüblich, unpräzise und für den Anwender verwirrend ist.